Stadtwerke als innovative Energiedienstleister
Stadtwerke erbringen Versorgungsleistungen im Bereich der Grundversorgung, d. h.: Sie versorgen eine Stadt bzw. Kommune mit Strom, Gas und Wärme. Doch durch die Digitalisierung und der Klimakrise ändern sich die Anforderungen der Nutzer, die sich eine individuelle Versorgung wünschen. Um diesen Punkten gerecht zu werden, setzen Stadtwerke ein Konzept ein, mit dem sie sich als innovative Energiedienstleister zeigen.
Wie Stadtwerke diese Rolle erfüllen, zeige ich Ihnen im Folgenden.
Die Aufgaben eines traditionellen Stadtwerkes
Ein Stadtwerk ist ein kommunales Unternehmen, das Güter und Dienstleistungen für die Daseinsvorsorge bereitstellt. Die Aufgaben eines Stadtwerks sind vielfältig und variieren von Ort zu Ort. Jedoch kümmern sich diese hauptsächlich um die Strom-, Wärme und Gasversorgung einer Stadt bzw. einer Kommune.
So stellen sich Stadtwerke als innovative Energiedienstleister dar
Mit dem Konzept des Energiedienstleisters soll die traditionelle Rollenverteilung zwischen Erzeugung, Netz und Vertrieb neu aufgeteilt werden. Durch die Verbindung der Energiewende und der Digitalisierung sind Stadtwerke in der Lage, mehr als nur Strom und Wasser für die Bevölkerung anzubieten.
Fokusverlegung auf den Kunden
Um Kundenzufriedenheit garantieren zu können, sollten sich Stadtwerke an die individuellen Wünsche und Anforderungen ihrer Kunden orientieren. Wenn sich Stadtwerke als innovative Energiedienstleister zeigen, dann vermarkten sie nicht wie zuvor Wärme und Strom pro Kilowattstunde, sondern Licht und ein warmes Zuhause. Der Fokus bei dem Konzept liegt also nicht auf dem Produkt selbst, sondern auf den Nutzen für den Kunden. Somit sind Angebote auch individuell gestaltbar, damit sich Stadtwerke an die Anforderungen der Kunden anpassen können.
Energie selbst produzieren
Ein Teil der benötigten Energie soll da erzeugt werden, wo sie verbraucht wird. Daher bieten Stadtwerke nicht nur Energie aus Großkraftwerken an, die sie abgekauft haben und weiterverkaufen. Stadtwerke bieten auch Strom an, den sie selbst produziert haben. Dafür werden u. a. wetterbedingte Photovoltaikanlagen oder wetterunabhängige Blockheizkraftwerke eingesetzt.
Ein Beispiel zur eigenen Stromerzeugung zeigt das Stadtwerk Bielefeld: In einem Pilotprojekt hat das Stadtwerk gemeinsam mit der Bielefelder Gesellschaft für Wohnen (BGW) eine Photovoltaikanlage gebaut. Dieser Mieterstrom fließt direkt zu den Mietern des Hauses. Bei Nicht-Verbrauch fließt der Strom in das Netz der allgemeinen Versorgung und wird vergütet. Da das Projekt erfolgreich war, baut das Stadtwerk Bielefeld gemeinsam mit der BGW Photovoltaikanlagen weiter aus.
Energiedienstleistungen für Kunden
Mit der Fokusverlegung kommen auch immer mehr Energiedienstleistungen für Kunden in den Vordergrund. Stadtwerke, wie die Stadtwerke Duisburg bspw., bieten ihren Kunden einen Prepaid-Stromzähler an, mit dem sie das passende Kilowattstunden-Paket kaufen können. Wenn das Guthaben verbraucht ist, deaktiviert sich der Stromzähler und Kunden können Strom per App nachkaufen.
Mit dem Konzept zahlen Kunden ihre Stromrechnung nicht wie sonst auch einmal im Jahr. Nutzer solch eines Stromzählers kaufen ihren Strom vor dem Verbrauch und können sich somit besser an ihre finanzielle Situation anpassen, da sie zum Ende des Jahres nichts nachzahlen müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kunden ein besseres Verständnis über ihren Stromverbrauch erhalten. Sie können dadurch umweltfreundlicher agieren, da sie bewusst eine bestimmte Strommenge einkaufen.
Weitere innovative Dienstleistungen stellen bspw. Stromspeicher für die Stromeigenproduktion oder auch intelligente Strommanagementsysteme dar. Ziel dieser Energiedienstleistungen ist es, den Kunden zur Nachhaltigkeit zu motivieren und sie dabei zu unterstützen.
Vorteile
- Stärkung Kundenbeziehung: Stadtwerke sind mit dem Angebot an unterschiedlichen Energiedienstleistungen in der Lage, die Beziehung zu ihren Kunden zu stärken, da der Fokus nun auf dem Nutzen für die Kunden liegt.
- Unabhängigkeit: Mit der eigenen Stromversorgung sind Stadtwerke nicht mehr vom Strom der Großkraftwerke abhängig, da sie zu ihren eigenen Stromversorgern werden.
- Umweltfreundlichkeit: Die dezentrale Stromversorgung mithilfe von wetterbedingten Kraftwerken oder Blockheizkraftwerken ist bekanntlich umweltfreundlicher als die Stromversorgung mit Großkraftwerken.
Fazit
Stadtwerke zeigen sich als innovative Energiedienstleister, die sich den individuellen Bedürfnissen des Kunden anpassen. Da Umweltschutz ein wichtiger Aspekt ist, wird Energie u. a. aus einer dezentralen Anlage gewonnen, sodass sich Stadtwerke unabhängig von umweltunfreundlichen Energiegewinnen abgrenzen können. Neben der Umweltfreundlichkeit bringt das Konzept weitere Vorteile mit sich, wie die Stärkung der Kundenbeziehung. Außerdem kommen immer mehr Energiedienstleistungen zum Einsatz, mit denen Nutzer umweltfreundlicher leben können.
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