Digitalisierung als Wegbereiter für Utility 4.0
Der Energiesektor unterliegt momentan dem größten Wandel seit der Elektrifizierung. Der Grund dafür ist die Digitalisierung: Klassische Energieversorgungsunternehmen (EVU) verwandeln sich in digitale Dienstleistungsunternehmen und werden damit zur sogenannten Utility 4.0. Energiemarkt und Informationstechnologie verschmelzen zunehmend miteinander. Wer nicht mithält, droht den Anschluss zu verlieren und links und rechts von der Konkurrenz überholt zu werden. Wie die Digitalisierung den Energiesektor verändert, erfahren Sie in diesem Beitrag.
So wandelt die Digitalisierung die Energiebranche – Utility 4.0
Logistik 4.0, Arbeit 4.0, Consulting 4.0 – Der Trend, Begriffen den Zusatz „4.0“ anzuhängen, soll diesen eine gewisse Fortschrittlichkeit bescheinigen. Die Endung geht zurück auf den Begriff Industrie 4.0, bei dem sie erstmals verwendet wurde. Die 4.0 steht hier für die vierte industrielle Revolution, der folglich drei Industrialisierungs-Stufen vorausgehen.
Ebenso ist Utility 4.0 nicht einfach nur ein Trendbegriff, der den Modernitätsgrad von Energieversorgungsunternehmen angibt. Auch der Utility 4.0 gehen drei Entwicklungsstufen voraus:
Utility 1.0 (ca. 1882-1998)
Utilies 1.0 waren Energieverteilungsunternehmen, die Elektrizität via Hochspannungsleitungen über weite Strecken zu Verbrauchern transportierten.
Utility 2.0 (ca. 1998-2011)
In den 1990er Jahren wurden Netz- und Energiebetrieb voneinander getrennt. Es entstanden die klassischen EVU, wie wir sie noch heute kennen.
Utility 3.0 (ca. 2011-heute)
Ab 2011 verkauften EVU ihren Kunden erstmals nicht mehr nur Energie, sondern als Energiedienstleistungsunternehmen (Energy Service Companies – ESC, auch Utilities 3.0) auch umfassende Services. Energiedienstleister bieten zum Beispiel vom ersten Energie-Audit bis zur langfristigen Leistungsmessung und Verifizierung der Einsparungen alle Dienstleistungen an, die zur Entwicklung und Implementierung eines umfassenden Energieeffizienz-Projekts eines Kunden notwendig sind.
Utility 4.0
Heute steht der Energiesektor am Beginn einer digitalen Transformation, bei der Energiemarkt und Informationstechnologie miteinander verschmelzen. Daraus entstehen perspektivisch digitale Energiedienstleistungsunternehmen. Diese zeichnen sich durch vernetzte, flexible, digitale und dienstleistungsorientierte Leistungsangebote aus. Dazu gehören z. B.:
- Automatische, regelmäßige, präzise Verrechnung des Verbrauchs eines Kunden
- Automatische Hinweise auf Einsparpotenziale, die Kunden jederzeit digital einsehen können
- Neue Konzepte zur Netzstabilisierung
Die Digitalisierung wartet nicht
…und das sollten Sie auch nicht. Wer nicht mit der Zeit geht und sich vor Digitalisierungsprozessen verschließt, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Gleiches gilt auch in der Energiebranche. Ich empfehle Ihnen daher, das Innovationspotenzial Ihres Unternehmens zu identifizieren: wo sehen Sie konkret Verbesserungsbedarf? Welche Prozesse lassen sich Ihrer Meinung nach durch Digitalisierung beschleunigen und effizienter gestalten? Arbeiten Sie für jedes Projekt eine Roadmap aus, in der Sie die einzelnen Schritte festhalten, die Sie Ihren digitalen Zielen näherbringen.
Benötigen Sie dabei Unterstützung oder haben Sie ansonsten Fragen zum Thema? Melden Sie sich gerne bei uns. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!