So soll die Energiewende das Klima retten

Energiewende Die Klimaziele von Deutschland sind ehrgeizig. Gegenüber dem Jahr 1990 sollen sich die Treibhausemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent reduzieren. Damit das gelingt, steckt die Energiebranche in einer gigantischen Umwälzung: der Energiewende.



Im Rahmen der Energiewende sollen Energie-Anbieter weniger Energie aus fossilen Brennstoffen erzeugen – stattdessen sollen sie den Anteil von erneuerbaren Energien im deutschen Energiemix erhöhen. Neben vielen Herausforderungen birgt diese Strategie auch große Chancen.

Darum verabschiedet sich die Regierung von konventionellen Energieerzeugern

Große Aufmerksamkeit bekam die Energiewende im Jahr 2011. Nachdem es im japanischen Atomkraftwerk Fukushima infolge eines Erdbebens zu mehreren Kernschmelzen kam und radioaktives Material die Umwelt kontaminierte, rückte auch die Bundesregierung vom Konzept der atomaren Stromerzeugung ab.

Auch der Kohleausstieg ist mittlerweile beschlossen und soll bis spätestens 2038 abgewickelt sein. Kohlestrom hat immer noch einen Anteil von rund 40 Prozent am deutschen Energiemix. Das ist eine Herausforderung für den Klimaschutz, weil beim Verbrennungsprozess der Kohle rund 1.150 Gramm CO2 pro Stunde ausgestoßen werden.

Aber nicht nur das Klima – auch die Ökologie nimmt beim Abbau der Kohle Schaden. Während des Gewinnungs-Prozesses müssen die Betreiber massiv in natürliche Landschaften eingreifen. Insbesondere die mögliche Rodung des Hambacher Forsts stand lange Zeit in der medialen Öffentlichkeit. Dieses Beispiel verdeutlicht auch gesellschaftliche Konflikte, die mit dem Abbau der Kohle entstehen.

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Wie die EEG-Umlage den Ausbau von Photovoltaikanlagen vorantreiben soll

Ein wesentliches Instrument, um erneuerbare Energien zu fördern, ist die EEG-Umlage. Aber was ist damit gemeint?

EEG ist die Abkürzung für das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Mit diesem Gesetz fördert die Bundesregierung seit dem Jahr 2000 die Produktion von erneuerbaren Energien. Es verpflichtet die Energiebetreiber, Strom aus erneuerbaren Energien in ihr Netz einzuspeisen.

Auch von Privathaushalten werden solche Energien produziert. Ein Hausbesitzer, der eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach betreibt, kann überschüssigen Strom an die Energiebetreiber weiterleiten und erhält dafür eine sogenannte Einspeisungsvergütung.

Die Höhe der Vergütung ist ihm für 20 Jahre sicher. Allerdings sinkt sie für Personen, die neu damit beginnen, ihre erneuerbaren Energien ins Stromnetz einzuspeisen. Je früher sich Leute dafür entscheiden, diesen Schritt zu gehen, desto höher ist ihre Einspeisevergütung für die kommenden 20 Jahre. Auf diese Weise werden Privatpersonen dazu motiviert, möglichst schnell erneuerbare Energien ins Stromnetz einzupflegen.

Die EEG-Umlage betrifft jedoch nicht nur die Stromerzeuger, sondern auch Verbraucher. Die Einspeisungsvergütung, die Energie-Anbieter an Strom produzierende Privatpersonen zahlen müssen, ist höher, als es der reguläre Verkaufspreis auf der Strombörse wäre. Damit sie kein Minusgeschäft machen, erhöhen Energie-Anbieter den Preis ihres Stroms jedoch entsprechend.

Verbraucher zahlen also mehr Geld für ihren Strom, während Privathaushalte, die erneuerbare Energien produzieren, profitieren – dieses Prinzip wird als EEG-Umlage bezeichnet.

Diese Vorteile hat die Energiewende

Der Grund für die Energiewende liegt im Klima- und Umweltschutz. Allerdings ist das längst nicht der einzige Vorteil. Viele andere Argumente sprechen dafür, die Energiewende voranzutreiben:

  • Erneuerbare Energien haben den Vorteil, immer wieder produziert werden zu können. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen sind sie unerschöpflich. Gerade in diesem Zusammenhang sind erneuerbare Energien langfristig günstiger. Denn wenn weniger fossile Brennstoffe gefördert werden können, steigt auch der Preis. Eine Politik, die bereits frühzeitig auf erneuerbare Energien setzt, macht sich von solchen Preisschwankungen unabhängig.
  • Durch die Unabhängigkeit von Preisen für fossile Rohstoffe kann die Bundesregierung politisch unabhängiger reagieren. Viele ölproduzierende Staaten versuchen die internationale Politik über den Ölpreis zu beeinflussen.
  • Die Energiewende fördert neue Technologien. Viele Unternehmen haben sich auch aufgrund der deutschen Energiepolitik zu führenden Produzenten neuer Energietechnologien entwickelt und exportieren diese Technologien zunehmend in andere Länder.

Vor welche Herausforderung Verbraucher und Betreiber stehen

Lange Zeit waren die Kosten von erneuerbarer Energie höher für den Verbraucher. Sie mussten zum Beispiel zuerst in eine Photovoltaikanlage investieren. Während sich größere Anlagen mittlerweile langfristig rentieren, fördert die Bundesregierung auch kleinere Anlagen, wodurch die Preise ebenfalls niedriger sein können, als der Verbrauch von konventionellem Strom.

Speicher, die die erzeugte Energie für einen längeren Zeitraum speichern und bei Bedarf wieder freigeben, haben sich in diesem Zusammenhang als vorteilhaft erwiesen.

Allerdings wirken sich Preisunterschiede nicht nur auf den Verbraucher, sondern auch auf die Anbieter aus. Um erneuerbare Energien bereitstellen zu können, müssen sie ihre Infrastruktur verändern und ihre Netze überarbeiten.

Auch die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie ist nicht immer gegeben. Photovoltaikanlagen sind auf Sonnenlicht angewiesen, um Strom zu produzieren. Windkraftanlagen benötigen dagegen Wind. Solche Naturphänomene sind nicht so kontinuierlich wie die ständige Verbrennung von Kohle.

Um möglichst viel Strom zu produzieren, befinden sich verschiedene Anlagen in unterschiedlichen Regionen. Während der Süden Deutschlands von durchschnittlich mehr Sonnenstunden profitiert und deshalb auf Photovoltaikanlagen setzt, herrscht im Norden mehr Wind. Deshalb bieten sich dort auch mehr Windkraftanlagen an.

Warum sich die Energiewende in Zukunft durchsetzt

Nicht nur Europa hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt – insgesamt beteiligen sich 197 Staaten am Pariser Klimaabkommen. Darin verpflichtet sich die Weltgemeinschaft die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen.

Neue Technologien im Energie-Sektor sind entscheidend, um das umsetzen zu können. Experten rechnen damit, dass sich erneuerbare Energien mittelfristig auch außerhalb Europas durchsetzen. Nicht nur naturwissenschaftlich, sondern auch ökonomisch profitieren Staaten davon. Denn mit der fortschreitenden Erderwärmung werden viele Länder zunehmende Extremwetterlagen bewältigen müssen, die ihre Volkswirtschaften schädigen. Aus diesem Grund betrachten viele Experten neue Technologien auch als ökonomisch rentable Investition.

Fazit

Um die weltweiten Klimaziele zu erreichen, sind erneuerbare Energien unabdingbar. Die Bundesregierung hat beschlossen sowohl Atom- als auch Kohlekraftwerke nach und nach abzuschalten. Stattdessen soll Wind- und Sonnenenergie eine stärkere Rolle im deutschen Energiemix einnehmen.

Viele Experten sehen in dieser Vorgehensweise einen sinnvollen Schritt. Denn erneuerbare Energien stehen grenzenlos zur Verfügung. Außerdem macht sich Deutschland mit dieser Strategie unabhängiger von den Energie-Exporten anderer Staaten.

Dem gegenüber stehen jedoch auch Herausforderungen. So ist die Energieproduktion aufgrund des schwankenden Wetters unregelmäßig. Auch die hohen Investitionskosten für Photovoltaikanlagen sind gerade für Privathaushalte eine finanzielle Hürde. Die Bundesregierung versucht sie durch die EEG-Umlage abzumildern, damit in Deutschland mehr erneuerbare Energie produziert wird.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema erneuerbare Energien? Schreiben Sie uns eine E-Mail! In einem persönlichen Gespräch beraten wir Sie gerne.

Top Beiträge 2020 Teil 1

Durch den Ausbau von erneuerbaren Energien kommen viele Veränderungen auf Netzbetreiber und Dienstleister zu.

FAQ

Was versteht man unter der Energiewende?

Durch die Energiewende soll der Anteil der fossilen Energieträger wie Erdöl, Erdgas, Kohle und die Atomkraft verringert werden. Alternative Energiequellen wie Energie aus Wasser, Luft, Pflanzenöl, Biogas und der Sonne sollen ausgebaut werden.

Warum ist die Energiewende so wichtig?

Die Energiewende macht die Energieerzeugung zu einen Massenphänomen. Gleichzeitig stärkt sie Marktmechanismen und trägt stark zur Verbesserung des Klimas und zur Verringerung des CO2-Ausstoß bei.

Welche Vorteile besitzt die Energiewende?

  • Erneuerbare Energien haben den Vorteil, immer wieder produziert werden zu können.
  • Durch die Unabhängigkeit von Preisen für fossile Rohstoffe kann die Bundesregierung politisch unabhängiger regieren.
  • Die Energiewende fördert neue Technologien.

Vor welchen Herausforderungen stehen Verbraucher und Betreiber?

Eine der größten Herausforderungen sind die Kosten. Auch die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie ist nicht immer gegeben. Beispielsweise ist eine Photovoltaikanlage auf Sonnenlicht angewiesen, um Strom zu produzieren.

Lena Stieghorst

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Christian Jäger

Christian Jäger

Jeden Tag besser werden - daraus ziehe ich eine große Motivation. Ich brenne dafür, neue Strategien und Technologien kennen zu lernen und Projekte zum Erfolg zu führen. Das Wissen, welches ich jeden Tag erlange, gebe ich mit Begeisterung an andere Menschen weiter.

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Ein Kommentar zu "So soll die Energiewende das Klima retten"

Ich finde gut, dass die Energiebetreiber verpflichtet werden, Strom aus erneuerbaren Energien in ihr Netz einzuspeisen. Unternehmen für erneuerbare Energien sollte man unterstützen. So können wir dem Klima und der Ökologie helfen.

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