Christian Jäger
23. Juli 2020

Mobilitätswende

Mobilitätswende Die Bewältigung des Klimawandels gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Um die Klimaziele zu erreichen, setzt die Bundesregierung in Deutschland auf die Energiewende. Energie soll nicht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, sondern mithilfe von klimaschonenderen Methoden erzeugt werden. Besonders die Mobilitätswende steht hierzulande im Fokus. In Deutschland fahren vor allem Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Neue Konzepte sollen den CO2-Ausstoß durch diese Motoren künftig verringern.


Wie E-Autos den CO2-Ausstoß senken

E-Autos sind lokal emissionsfrei. Ziel der Bundesregierung ist es, die Klimaschutzziele für 2030 einzuhalten und 2050 weitestgehend klimaneutral sich fortzubewegen. Somit müssen Elektrofahrzeug bereit 2030 mehr als 50% der Neuzulassungen ausmachen. Es wird jedoch kontrovers betrachtet, ob das Elektrofahrzeug tatsächlich klimaneutral ist, wenn man sie – über den gesamten Produktlebenszylkus – mit den konventionellen Fahrzeugantrieben vergleicht.

Mobilitätswende - Der ökologische Rucksack

Abbildung 1 Treibhausgasemissionen von Beispielfahrzeugen, © Agora Verkehrswende, 2019

Betrachtet man die Grafik wird klar Erkennbar, dass das Elektroauto einen höheren CO2-Ausstoß während der Produktion generiert. Das liegt vor allem an der Herstellung der Batterien. Durch den CO2-neutralen Betrieb der Fahrzeuge steigen die Emission, während des Produktlebens nicht so stark wie bei konventionellen Antriebskonzepten. Der Break-Event-Point, wo ein Elektrofahrzeug umweltfreundlicher ist, wird schon bei einer Fahrleistung von circa 40.000 Kilometer erreicht. Durch den Einsatz eines Elektroautos kann über das gesamte Fahrzeugleben etwa 40 % an Treibhausgasausstoß eingespart werden.

Auch wenn das Elektrofahrzeug in Zukunft einer stärkere Bedeutung im Straßenverkehr einnimmt, gibt es hier, besonders in der Produktion, weiteren Optimierungsbedarf, um wirklich ein umweltfreundliches Mobilitätskonzept zu gewährleisten.

Wie Verbraucher mit Carsharing Geld sparen

Um den Individualverkehr so effizient wie möglich zu gestalten, eignet sich unter Umständen auch Carsharing. Dabei stehen Pkw für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Eine Person kann sich das Fahrzeug über eine App reservieren und für einen bestimmten Zeitraum bzw. eine bestimmte Anzahl an Kilometern verwenden und danach wieder an den ursprünglichen Platz zurückstellen.

Dieses Konzept ist vor allem in größeren Städten beliebt. Aufgrund des gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs verzichten viele Menschen in Metropolen auf ein eigenes Auto. In den selteneren Fällen, in denen sie dann auf einen Pkw angewiesen sind, können sie dann auf das Carsharing-Angebot zugreifen.

Carsharing-Konzepte sind ein wichtiger Bestandteil der „kombinierten Mobilität“. Sie sollen den bestehenden Stadtverkehr gemeinsam mit dem ÖPNV reduzieren. Einen Anreiz, auf Carsharing umzusteigen, bietet insbesondere der Preis. Nutzer, die nicht so oft auf ein Fahrzeug angewiesen sind, bezahlen fürs Carsharing weniger als für einen privaten Pkw.

Zwar fallen auch fürs Carsharing Gebühren an – Fahrer sparen sich hier jedoch viel Geld, weil sie zum Beispiel keine Steuern, Versicherungsgebühren oder hohe Anschaffungskosten für ein Privatfahrzeug bezahlen. Lediglich Pendler und Vielfahrer sind mit einem eigenen Fahrzeug finanziell besser beraten.

3 Gründe, wieso Carsharing den CO2-Ausstoß reduziert

Carsharing ist für die Energiewende wichtig, denn

  1. Carsharing-Betreiber stellen Fahrern in der Regel moderne Fahrzeuge zur Verfügung, die entweder mit einem Batterie-Antrieb oder mit einem sparsamen Benzin-Motor ausgestattet sind
  2. indem Carsharing den kombinierten Verkehr fördert, sorgt es für leere Straßen, weniger Stau und weniger CO2-Ausstoß
  3. es animiert Nutzer dazu, vermehrt mit dem ÖPNV zu fahren

Darum ist der ÖPNV bei der Verkehrswende so wichtig

Um Energie im Verkehr zu sparen, ist der Ausbau des ÖPNV ein naheliegendes Mittel. Berechnungen haben ergeben, dass Busse allein im Land Schleswig-Holstein in den letzten 15 Jahren 150.000 Tonnen CO2 gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen eingespart haben. Der Schienen-Personen-Nahverkehr hat im gleichen Zeitraum ebenfalls 105.000 Tonnen CO2 eingespart.

In urbanen Gebieten ist der ÖPNV in der Regel gut ausgebaut – im ländlichen Raum ist das jedoch nicht der Fall. Noch immer sind Personen, die auf dem Land leben, deshalb auf ein eigenes Auto angewiesen.

Die Bundesregierung und Länder wollen den ÖPNV deshalb in Zukunft ausbauen. Dies soll Anreize bieten, vermehrt auf das eigene Auto zu verzichten und sich umweltfreundlicher fortzubewegen.

So könnte ein Gesamtkonzept aussehen

Die drei Elemente E-Auto, Carsharing und ÖPNV-Ausbau sind bereits für sich genommen sehr effektiv. Den größten Effekt haben sie jedoch in Kombination miteinander.

Ein Carsharing-Konzept, das sich mit elektro-betriebenen Bussen kombiniert, ist die Zukunft der Mobilität und soll dabei helfen, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. So soll zum Beispiel der Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent sinken.

Diese Herausforderungen stehen uns bei der Verkehrswende bevor

Zwar klingt die Mobilitätswende beim ersten Hinhören gut. Allerdings ist die Umsetzung alles andere als einfach. Das hat mit dem Preis von Elektrofahrzeugen zu tun.

Leistungsfähige Batterien herzustellen, kostet zurzeit eine Menge Geld. Aus diesem Grund sind Elektrofahrzeuge immer noch teurer als vergleichbare Modelle mit einem Verbrennungsmotor.

Zudem ist Carsharing vor allem im ländlichen Raum nur schwer umzusetzen. Im Gegensatz zu Städten ist es dort nicht möglich, Carsharing-Autos schnell zu erreichen.

In Metropolen stellen Anbieter die Autos auf stark frequentierten Plätzen auf, die durch den ÖPNV schnell und unkompliziert zu erreichen sind.

Auf dem Land sind die Strecken hingegen länger. Selbst mit einem gut ausgebauten Nahverkehr müssten Menschen länger reisen, um zentrale Plätze mit Carsharing-Autos zu erreichen. Dies macht Carsharing im ländlichen Raum umständlich.

Warum auch ein Kulturwandel in Deutschland notwendig ist

Lange Zeit war das Auto in Deutschland nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Statussymbol.

Die Energiewende erfordert jedoch ein Umdenken der Verbraucher. In Zukunft sollen sich Personen vermehrt mit anderen Fahrzeugen fortbewegen. Um eine breite Akzeptanz der Bevölkerung zu erreichen, ist die Qualität der neuen Mobilitätskonzepte entscheidend.

Neben Verbrauchern unterziehen sich insbesondere auch die deutschen Autohäuser einem Kulturwandel. Sie investieren mittlerweile mehr in alternative Antriebstechnologien, wie dem Batterie-Antrieb, und versuchen die Ära der Elektromobilität mitzugestalten.

Fazit

Die Mobilitätswende ist bereits in Gange. Immer mehr Elektrofahrzeuge werden nach und nach auf deutschen Straßen zu sehen sein. Auch das Carsharing-Angebot wird zumindest in großen Städten weiter zunehmen und den CO2-Ausstoß durch den Verkehr senken.

Generell ist auch der Ausbau des ÖPNV ein wichtiger Aspekt in der Mobilitätswende. Gerade im ländlichen Raum gibt es diesbezüglich noch Nachholbedarf.

Indem Batterie-Antriebe auf innovative Konzepte stoßen, kann der CO2-Ausstoß im Verkehr maßgeblich reduziert werden. Hierzu ist allerdings ein Kulturwandel notwendig. Während sich Verbraucher daran gewöhnen müssen, mit alternativen Verkehrsmitteln zu reisen, müssen die Autohäuser mehr Innovationen in den Antriebstechnologien schaffen. Auf diese Weise hat die Mobilitätswende gute Chancen, erfolgreich zu sein.

Haben Sie Fragen zur Mobilitätswende? Kontaktieren Sie uns! Teilen Sie uns gerne in einem Kommentar mit, wie Sie die Mobilitätswende wahrnehmen.

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Durch den Ausbau von erneuerbaren Energien kommen viele Veränderungen auf Netzbetreiber und Dienstleister zu.

FAQ

Was ist Elektromobilität?

Die Elektromobilität bezeichnet das Nutzen eines teilelektrisch (Hybrid) oder vollelektrisch angetriebenes Fahrzeug. Darunter fallen elektrische Bahnen, Elektroautos, Elektromotorroller, Elektromotorräder, Elektrobusse, Elektrolastkraftwagen und das Elektrofahrrad.

Welche Vorteile bieten Elektroautos?

  • Elektrofahrzeuge sind sehr leise und benötigen keine Schaltvorgänge. Sie bieten Fahrern somit mehr Komfort.
  • Elektrofahrzeuge bieten Nutzern mehr Innenraum im Vergleich zu klassischen Autos mit gleicher Größe.
  • E-Autos verursachen beim Aufladen weniger Kosten als ein Benziner beim Tanken.
  • Elektrofahrzeuge werden in Deutschland derzeit niedriger versteuert.
  • Geringer bis kein CO2-Ausstoß bei E-Autos

Was ist Carsharing?

Bei dem Mobilitätskonzept werden Pkws in der Öffentlichkeit für die privaten Nutzung zur Verfügung gestellt. Eine Person kann sich das Fahrzeug über eine App reservieren und für einen bestimmten Zeitraum verwenden. Nach seiner Nutzung steht das Fahrzeug wieder für andere Nutzer zur Verfügung.

Welche Herausforderungen stehen uns bei der Verkehrswende bevor?

Die Umsetzung der Verkehrswende ist alles andere als einfach. Besonders im Bereich der Elektromobilität bestehen noch viele Herausforderungen, wie die Kosten und die Batterieproduktion. Zudem ist das Carsharing vor allem in ländlichen Regionen nur schwer umzusetzen.

Lena Stieghorst

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Christian Jäger

Christian Jäger

Jeden Tag besser werden - daraus ziehe ich eine große Motivation. Ich brenne dafür, neue Strategien und Technologien kennen zu lernen und Projekte zum Erfolg zu führen. Das Wissen, welches ich jeden Tag erlange, gebe ich mit Begeisterung an andere Menschen weiter.

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