SAP IS-U und SAP Utilities – eine effiziente Energiewirtschaft
Inhalt
Was es mit der Lösung auf sich hat und welche Funktionen sie Kunden bietet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist SAP IS-U?
SAP IS-U soll als Branchenlösung für Energieversorgungsunternehmen (EVU) deren Prozesse so effizient wie möglich gestalten. Zu diesen Prozessen gehört die Verwaltung und Abrechnung privater, gewerblicher und industrieller Kunden und Interessenten. Das System verwendet dazu Kundenstammdaten. Es stellt Funktionen für das Gerätemanagement, die Instandhaltung, den Verkauf und Kundenservice und die Buchhaltung zur Verfügung.
Das System lässt sich mit verschiedenen SAP-Anwendungen verknüpfen. Dazu gehört unter anderem das SAP Customer Relationship Management (CRM). Auch mit dem SAP Abrechnungsmodul FI-CA und dem Enterprise Asset Management (EAM) ist IS-U direkt verknüpft.
Serviceaufträge und -verträge für Dienstleistungen lassen sich über die integrierbaren Komponenten Instandhaltung (PM), Kundenservice (CS) und Vertrieb (SD) abrechnen.
IS-U beseitigt inkompatible und isolierte Informationen im Backoffice und vereint diese in einem System. Das heißt, der Anwender kann jederzeit auf alle relevanten Daten aus verschiedenen Geschäftsbereichen zugreifen und verliert nicht den Überblick.
Demo: SAP ISU Zähler-Apps
Apps für die einfache Zählerstanderfassung und Zählerwechsel mit SAP ISU
Welche Funktionen bietet SAP IS-U?
Seinen Grundfunktionen nach dient IS-U dem Verwalten von Adressen und Ortsdateien und dem Anlegen von Terminen für Ablesungen, Abschläge und Abrechnungen.
Funktion Stammdaten
Über Stammdaten können Anwender Geschäftspartner, Verträge und Vertragskonten, Anschlussobjekte und die darin befindlichen Verbrauchsstellen, Anlagen und Geräteplätze verwalten. Dabei werden 4 verschiedene Arten von Stammdaten unterschieden.
Einzelfallunabhängige Stammdaten
Nutzer müssen Stammdaten, die nicht von einem Einzelfall abhängen, nur einmal anlegen und können sie dann für einzelne oder mehrere Kundenverträge nutzen. Solche Stammdaten betreffen Verteilernetze, an die Endverbraucher angeschlossen sind, Ablese- und Abrechnungsstammdaten. In der Regel dürfen nur Mitarbeiter, die z. B. Aufgaben im Customizing übernehmen, einzelfallunabhängige Stammdaten anlegen und bearbeiten.
Einzelfallbezogene Stammdaten
Einzelfallbezogene Stammdaten handeln von einem mit Energie/Wasser zu versorgendem Objekt, beispielsweise einem Gebäude. Diese Daten können sowohl technische als auch kaufmännische Daten beinhalten. In der Regel sind es Mitarbeiter des Kundenservice, die solche Daten anlegen und bearbeiten.
Technische Stammdaten
Als technische Stammdaten werden alle Daten bezeichnet, die für die Versorgung von Endkunden mit Energie/Wasser oder für die Kommunikation mit anderen Marktteilnehmern relevant sind. Technische Stammdaten enthalten folgende Informationen:
- Anschlussobjekte: Der Ort, den das Energieunternehmen versorgt (z. B. ein Gebäude oder eine Werbetafel)
- Verbrauchsstellen (z. B. einzelne Wohnungen innerhalb des Anschlussobjektes)
- Anschluss/Gerät: Abbildung technischer Eigenschaften (z. B. Leitungslänge, bauliche Zusatzinfos)
- Zählpunkt: Lokation der Energiefluss-Messung (Strom- oder Gaszähler) für die Kommunikation zwischen den Energiemarkt-Teilnehmern (beispielsweise beim Wechsel des Anbieters)
Kaufmännische Stammdaten
Daten, die für die Buchhaltung und Abrechnungen relevant sind, sind kaufmännischer Natur. Um diese abzubilden, müssen Anwender IS-U mit dem SAP Abrechnungsmodul FI-CA verknüpfen. Zu den kaufmännischen Stammdaten gehören:
- Geschäftspartner und Geschäftspartnernummer (Adresse, Bank, Ansprechpartner)
- Vertragskonto (Identifizierungsnummer, Fakturierung, Mahnungsabwicklung, Zahlungsabwicklung, Tilgung)
- Vertrag: Verbindung zwischen Vertragskonto und einer Versorgungsanlage (mehrere Verträge können einem Vertragskonto zugewiesen werden
Versorgungsanlage
Die Versorgungsanlage (kurz Anlage) beschreibt kein physisches Objekt, sondern eine Funktion, die u. a. der Pflege abrechnungsrelevanter Eigenschaften dient. Sie fasst Geräte und Zählwerke und ggf. Bezugsgrößen zusammen, die derselben Sparte (Strom/Gas/Wasser) und Verbrauchsstelle angehören. Zu den Bezugsgrößen zählen beispielsweise Eigenschaften wie der abzurechnende Wert oder die Bauform von Heizungsanlagen. Diese Objekte zusammengefasst zu betrachten ergibt deshalb Sinn, weil sie auch gemeinsam abgerechnet werden.
Eine Anlage ist immer genau einem Vertrag zugeordnet.
Geräteverwaltung
Die Funktion Geräteverwaltung ermöglicht es Anwendern, alle Geräte des Versorgungsunternehmens zu installieren, abzulesen, abzurechnen und zu beglaubigen. Dabei umfasst die Abrechnung die klassischen Sparten Strom, Gas, Wasser/Abwasser, Abfall, Fernwärme und Multimedia-Dienste.
Im Modul für die Fakturierung können Anwender die Erhebung von Steuern, Gebühren und Abgaben ermitteln.
Customer-Interaction-Center (CIC)
Das Customer-Interaction-Center stellt das Front-Office von SAP IS-U dar. Mitarbeiter des Kundenservice können hier relevante Kundendaten einsehen und Auskünfte geben oder Geschäftsprozesse starten. Es ist zudem möglich, das CIC an externe Telefonsysteme anzubinden und als Call Center einzusetzen.
Energiedaten-Management
Über die Funktion Energiedaten-Management organisieren Verantwortliche das Fahrplan-Management mithilfe einer Bilanzierungs-Workbench und Lastgangmessungen. Sie nehmen Energiemengenbilanzierungen vor und rechnen lastganggemessene Energieverbräuche ab. Das Energiedaten-Management bildet also die zentrale Datenbank für Energiedaten und Bilanzierungen. Die Abrechnung von Zeitrehen erledigen Anwender mittels Real-Time-Pricing-Modul.
Workflow-Management
Das Workflow-Management von SAP IS-U integriert verschiedene Komponenten des SAP-Systems und ergänzt sie um spezifische Funktionen, die für die Energiebranche relevant sind. Dazu zählen Funktionen zur Planung, Kalkulation, Ausführung und Abrechnung von Arbeitsaufträgen.
Wie geht es weiter mit IS-U und SAP Utilities?
Dass SAP den Support für ERP Ende 2027 einstellt, ist bekannt. Viele Module des Softwareherstellers wird es in der neuen Business Suite S/4HANA nicht mehr oder in veränderter Form geben. So wird es auch SAP IS-U ab 2027 in der jetzigen Form nicht mehr geben. Stattdessen werden entsprechende Funktionalitäten für die Energiebranche direkt in S/4HANA integriert sein.
Fazit
Energieversorgungsunternehmen können mit SAP IS-U Ihre täglichen Prozesse effizient und präzise abbilden, um mit Konkurrenz und Digitalisierung Schritt zu halten. Dazu lässt sich IS-U problemlos mit relevanten SAP-Funktionen wie dem SAP CRM oder dem Abrechnungsmodul FI-CA verknüpfen.
IS-U ermöglicht es Mitarbeitern, verschiedene Stammdaten und Geräte zu verwalten. Über das Customer Interaction Center können Sachbearbeiter im Kundenservice Kundendaten einsehen und Geschäftsprozesse starten. Die Lösung vereint alle relevanten Daten der angeschlossenen Module in einem zentralen Zugriffspunkt. Das Workflow-Management erleichtert Unternehmen der Energiebranche Prozesse rund um Arbeitsaufträge – von der Planung, über die Ausführung zur Abrechnung von Arbeitsaufträgen.
Haben Sie Fragen zu SAP IS-U oder zur Zukunft der Lösung in S/4HANA? Kontaktieren Sie uns einfach! Wir helfen Ihnen in jedem Fall weiter.
FAQ
Was ist SAP IS-U?
SAP IS-U ist die Branchenlösung für Energieversorgungsunternehmen, mit dem Ziel die Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten. Das System lässt sich mit verschiedenen SAP-Anwendungen verknüpfen, beispielsweise das SAP Customer Relationship Management (CRM).
Welche Funktionen bietet SAP IS-U?
SAP IS-U wird hauptsächlich zum Verwalten von Adressen und Ortsdateien und dem Anlegen von Terminen für Ablesungen, Abschläge und Abrechnungen verwendet. Über Stammdaten können Anwender verschiedene Entitäten verwalten, dabei werden 4 verschiedene Arten von Stammdaten unterschieden:
- Einzelfallunabhängige Stammdaten
- Einzelfallbezogene Stammdaten
- Technische Stammdaten
- Kaufmännische Stammdaten
Mit welchen Modulen lässt sich SAP IS-U verknüpfen?
Neben dem Customer Relationship Management (CRM), lässt sich SAP IS-U auch mit dem SAP Abrechnungsmodul FI-CA und dem Enterprise Asset Management (EAM) direkt verknüpfen. Über die integrierten Komponenten Instandhaltung (PM), Kundenservice (SC) und Vertrieb (SD) lassen sich Serviceaufträge und -verträge für Dienstleistungen abrechnen.
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