Christian Jäger
12. Juni 2020

Blockchain in der Energiewirtschaft

Blockchain Die Blockchain-Technologie ist derzeit ein viel diskutiertes Thema. Mit dem Erfolg des Bitcoins ist auch die Öffentlichkeit mit dem Verfahren in Berührung gekommen. Allerdings sind Kryptowährungen nicht das einzige Einsatzgebiet dieser Technologie. Auch in der Energiewirtschaft setzt sich die Blockchain mehr und mehr durch. In Zukunft könnte sie davon enorm profitieren.

So funktioniert Blockchain

Die Blockchain ist zunächst nichts anderes als eine digitale Datenbank. Allerdings werden die Informationen miteinander verkettet.

Jede Information bildet einen sogenannten Block. Die verschiedenen Blöcke verfügen über jeweils zwei Hashs. Das sind Codes, die dazu dienen, die Blocks miteinander zu verketten. Stellen Sie sich dieses System wie einen Fingerabdruck vor!

Ein Daten-Block besitzt immer einen eigenen Hash, der ihn identifiziert, sowie den Hash des vorangegangenen Blocks. Stimmt der Hash eines Blocks mit dem vorangegangenen überein, verbinden sie sich. Auf diese Weise erzeugt die Technologie eine sichere Informationskette.

Diese Kette ist unveränderbar und daher besonders transparent und sicher. Dadurch sorgt die Blockchain-Technologie für einen hohen Datenschutz.

Wie sich Blockchain in der Energiewirtschaft einsetzen lässt

Ein bekanntes Beispiel für die Blockchain-Technologie in der Energie-Branche betrifft Photovoltaik-Systeme. Hausbesitzer, die ihre Dächer mit den Anlagen ausgestattet haben und den produzierten Strom nicht vollständig verwenden, können ihn an andere Nutzer weiterverkaufen. Dieser Verkaufsprozess funktioniert mit Hilfe der Blockchain-Technologie.

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So profitiert die Energiebranche von der Blockchain-Technologie

Energiemarkt-Teilnehmern bietet Blockchain eine Vielzahl an Vorteilen:

  • Zahlreiche kleine Erzeugungsanlagen, z. B. von privaten Hausbesitzern mit Photovoltaik-Anlagen, werden über Blockchain in das Strom-Verteilersystem mit einbezogen. Auch Privathaushalte partizipieren auf diese Weise am Strommarkt.
  • Die Energie-Lieferprozesse werden einfacher. Blockchain spart Prozessschritte ein und führt dabei zu Kosteneinsparungen.
  • Die Technologie sorgt für den größtmöglichen Datenschutz.

So sehen Projekte in der Praxis aus

Die Blockchain-Technologie bietet der Energiebranche viel Potenzial. Erste Pilotprojekte in der Praxis deuten darauf hin, welche Möglichkeiten sich der Branche eröffnen.

Elektronische Ladesäulen

Unternehmen verwenden Blockchain bei E-Ladesäulen für Autos. Sie vereinfachen damit Abrechnungsprozesse mit Nutzern und verwenden auf Blockchain basierende Anwendungen für ihr Netzmanagement oder den Austausch verschiedener Daten.

Strom-Herkunftsnachweis-Plattform

Es gibt Plattformen, auf denen Nutzer sich über die Herkunft ihres Stroms informieren können. Anbieter stellen Interessierten die Informationen mithilfe der Blockchain-Technologie zur Verfügung. Sowohl für gewerbliche Stromnutzer als auch Privathaushalte spielt die Herkunft des Stroms eine immer wichtigere Rolle. Dies hat vor allem ökologische Gründe.

Strom-Trading-Plattformen

Solche Plattformen basieren ebenfalls auf der Blockchain-Technologie. Mit ihr können Privathaushalte den überschüssigen Strom ihrer Photovoltaikanlagen anbieten und zum Beispiel an andere Haushalte verkaufen.

Strom-Trading-Plattformen gibt es mittlerweile in vielen Varianten. Auch innerhalb eines Mehrfamilienhauses können Mieter ihren Strom über eine spezielle Plattform an ihre Nachbarn verkaufen.

Dezentrale Heimspeicher

Mithilfe von Blockchain können dezentrale Heimspeicher die Auslastung des Stromnetzes regulieren. Ein vernetzter Speicherpool nimmt den Strom bei Überkapazitäten sekundenschnell auf und gibt ihn bei Bedarf wieder ab. Dieses System vermeidet Engpässe im Stromnetz.

Wieso die Blockchain-Technologie eine so große Rolle im Energie-Sektor spielt

Blockchain hat einen entscheidenden Vorteil in der Energiebranche. Sowohl der produzierte als auch der verbrauchte Strom kann Nutzern nahezu in Echtzeit zugeordnet werden. Somit bilden Transaktionen ein digitales Abbild des realen Stromflusses ab.

Dieses Abbild hilft Verantwortlichen dabei, den künftigen Stromverbrauch besser einschätzen zu können. Durch ein vereinfachtes Prognoseprogramm fällt weniger Ausgleichsenergie an und die Betreiber sparen Kosten.

Auch in anderen Bereichen führt die Technologie zu Einsparungen. Hierunter zählt zum Beispiel die Buchhaltung. So lassen sich zum Beispiel Finanztransaktionen mit Blockchain als Buchungsnachweis verwenden.

Vor diesen Herausforderungen stehen Blockchain-Prozesse

Obwohl Blockchain die Energiebranche vorantreibt, steht sie weiterhin vor Herausforderungen. Die Technologie hat unter anderem einen äußerst hohen Energieverbrauch. Um sie zu nutzen, müssen Betreiber zusätzliche Rechnerkapazitäten bereitstellen.

Auch regulatorische Herausforderungen sind bisweilen noch vorhanden. Hierzu zählen viele juristische Fragen. Wie sollen die Rückabwicklungsmöglichkeiten bestehender Verträge aussehen? Wie sollen Gerichte Blockchain im Zusammenhang mit Datenschutzauflagen bewerten? Diese und andere Fragen werden Politik und Justiz in den nächsten Jahren klären müssen.

Eine besondere Herausforderung ist auch der Verbraucherschutz. Eine nachträgliche Stornierung von Blockchain-Transaktionen ist nicht möglich. Da Blockchain die Anonymität der Markteilnehmer gewährleistet, wird die Technologie auch für kriminelle Handlungen missbraucht.

Wie Energie-Anbieter in Zukunft von der Technologie profitieren

Die Blockchain-Technologie stellt Energieversorger vor entscheidende Fragen. Gefährdet sie das traditionelle Energiegeschäft, weil zum Beispiel auch Privathaushalte Strom verkaufen können? Oder sollten Betreiber die Technologie weiter fördern, um ihre eigenen Prozesse zu optimieren?

Fest steht, dass die Technologie nicht mehr aufzuhalten ist. Juristische Herausforderungen werden Politik und Justiz langfristig lösen. Die Vorteile von der Technologie zeigen sich in immer mehr Projekten wie Strom-Trading-Plattformen.

Mit eigenen Projekten profitieren auch Energieversorger von den neuen Möglichkeiten. Neben eigenen Plattformen können Energie-Anbieter Blockchain vor allem zur Prozess-Optimierung verwenden.

Wann Energieversorger auf die Blockchain setzen sollten

Blockchain ist nicht die einzige Technologie, die die Digitalisierung vorantreibt. Sie steht in Konkurrenz mit anderen Technologiefeldern wie dem Cloud Computing. Vor allem für Herausforderungen, für die es noch keine digitalen Lösungen gibt, eignet sie sich.

Ein Beispiel wären Energieverbrauchsdaten, die Kunden zukünftig auf eine Blockchain übertragen und diese dann weitergeben. Ein solcher Prozess ist so kleinteilig, dass sich die Blockchain hierfür besser eignet als andere Lösungen. Kunden erhalten dabei mehr Kontrolle über ihre Daten.

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Fazit

Nicht nur beim Bitcoin – auch für andere Zwecke eignet sich die Blockchain-Technologie. In der Energie-Branche offenbart sie eine Menge Potenzial.

Die bekanntesten Einsatzfelder sind verschiedene Plattformen. Über sie können Privathaushalte ihren selbst erzeugten Strom auf dem Markt anbieten.

Auch Lösungen, die die Strommenge im Stromnetz regulieren, basieren auf der Technologie. Dabei wird überschüssiger Strom in dezentralen Speichern von Privathaushalten ausgelagert und bei Bedarf wieder abgerufen.

Energieversorger profitieren nicht nur von eigenen Plattformen, sondern auch von Prozessoptimierungen. So sind auf Blockhain basierende Lösungen in der Lage, die Stromnutzung nahezu in Echtzeit abzubilden und für genauere Prognosen zu sorgen. Hierdurch sparen Betreiber Kosten für den Ausgleichsstrom ein.

Haben Sie weitere Fragen zur Blockchain-Technologie in der Energiebranche? Kontaktieren Sie mich gerne persönlich! Gemeinsam erörtern wir, wie Sie von Blockchain profitieren.

FAQ

Wie funktionieren Blockchain?

Die Blockchain kann auch als digitale Datenbank verstanden werden. Jede Information bildet einen sogenannten Block. Die verschiedenen Blöcke verfügen über jeweils zwei Hashs. Das sind Codes, die dazu dienen, die Blocks miteinander zu verketten. Sie können sich dieses System wie ein Fingerabdruck vorstellen.

Was bringt Blockchain?

Es wird die Offenheit des Internets mit der Sicherheit der Kryptografie. Das ermöglicht den Unternehmen Schlüsselinformationen schneller zu identifizieren und Vertrauen schneller herzustellen.

Wo ist die Blockchain gespeichert?

Die Blockchain ist auf zahlreichen Computern auf der ganzen Welt gespeichert und agiert als dezentrales Register.

Wie lässt sich Blockchain in der Energiewirtschaft einsetzen?

Die Blockchain-Technologie lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Beispielsweise in Photovoltaik-Systemen, wo nicht verbrauchter Strom weiterverkauft werden kann.

Wie können Blockchain-Projekte in der Praxis ausschauen?

Unternehmen können die Blockchain-Technologie in verschiedene Projekte implementiert werden. Zum Beispiel in:

  • Elektronische Ladesäulen für vereinfachte Abrechnungsprozesse
  • Strom-Herkunftsnachweis-Plattformen für Informationen zur Herkunft des Stroms
  • Strom-Trading-Plattformen für den Verkauf von überschüssigen Strom
  • Dezentrale Heimspeicher für die Regulierung der Stromnetzauslastung
Lena Stieghorst

Websession: Blockchain

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Christian Jäger

Christian Jäger

Jeden Tag besser werden - daraus ziehe ich eine große Motivation. Ich brenne dafür, neue Strategien und Technologien kennen zu lernen und Projekte zum Erfolg zu führen. Das Wissen, welches ich jeden Tag erlange, gebe ich mit Begeisterung an andere Menschen weiter.

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