Christian Jäger
19. November 2020

Submetering: Mit weniger Aufwand zur genauen Energieabrechnung

Submetering Das Ablesen von Stromzählern ist nicht nur lästig – bei Unternehmern und Vermietern sorgt dieser Prozess auch regelmäßig für einen erhöhten Verwaltungsaufwand. Submetering ist eine Technologie, mit der sich dieser Aufwand reduzieren lässt.

Wie sich das auf Privathaushalte, Vermieter und Unternehmen auswirkt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist Submetering?

Submetering ist eine automatisierte und verbrauchsabhängige Erfassungsmethode des Energieverbrauchs. Das bedeutet, dass Energiebetreiber Wärme-, Warmwasser- und Kaltwasserkosten für jede Wohnung separat abrechnen.

Vor allem Vermieter von Mehrparteienhäusern profitieren von dieser Methode: Sie erhalten eine Gesamtübersicht des Energieverbrauches ihrer Immobilien, während die Mieter in den einzelnen Wohnungen eine Übersicht ihres eigenen Verbrauchs bekommen.

Was vorher nur durch das manuelle Ablesen von Zählern möglich war, funktioniert mit Submetering automatisch. Vermieter sparen sich dadurch viel Verwaltungsaufwand.

Wie funktioniert Submetering?

Die Submetering-Technologie basiert auf speziellen Zählern und Gateways. Anbieter bauen eigene Zähler in das Haus ihres Kunden ein. Über das Gateway werden die Daten dieser Zähler dann an den Submetering-Betreiber automatisiert weitergeleitet. In der Regel erledigen die jeweiligen Anbieter dann alle Energie-Abrechnungen für den Vermieter.

Das ist allerdings nicht der einzige Vorteil für den Hausverwalter. Die Kosten der Submetering-Technologie trägt in der Regel der Mieter, da sie über die Nebenkostenabrechnung geltend gemacht werden können.

Ab 2021 können Vermieter selbst entscheiden, welchen Messstellenbetreiber sie für ihre Gebäude engagieren möchten. Experten rechnen damit, dass der sowieso schon steigende Trend hin zu Sumetering-Lösungen zunehmen wird.

Wie Submetering Unternehmen unterstützt

Neben Vermietern profitieren auch Unternehmen von Submetering. Vor allem große Firmen mit mehreren Standorten haben einen hohen Verwaltungsaufwand bei ihrer Energieabrechnung. Sie verbrauchen in der Regel wesentlich mehr Energie als ein einzelner Haushalt in einem Mehrparteienhaus und verfügen über komplexere Zählanlagen.

Auch der Umgang mit den Energieabrechnungen erweist sich als komplizierter. Während Vermieter ihre Rechnung in der Regel einfach bezahlen, muss sich der Energieverbrauch in der Bilanz eines Unternehmens widerspiegeln. Hieran sind wiederum steuerliche Abschreibungsmaßnahmen oder staatliche Fördersummen gekoppelt.

Eine Submetering-Lösung, die Unternehmen hier die Energie-Abrechnung abnimmt, minimiert einen großen Teil an Verwaltungsarbeit.

So entlastet Submetering bei der Datenverwaltung

Unternehmen haben mit Submetering einen weiteren Vorteil: Sie erhalten nämlich nicht nur die Energieabrechnung automatisiert – sondern auch die dazugehörigen Verbrauchsinformationen. Die Daten über den Energieverbrauch werden ebenfalls durch den Submetering-Anbieter gesammelt und zentral verfügbar gemacht, weshalb sie sich einfacher analysieren lassen.

Mit einer KI-gestützten Analyse-Software können Unternehmen diese Daten untersuchen. Dabei stellen sie fest, wann welcher Unternehmensbereich wie viel Energie verbraucht. Eine solche Analyse bietet die Grundlage dafür, Prozesse zu optimieren und den Energieverbrauch zu reduzieren.

Eine wichtige Voraussetzung für den Umgang mit vielen Daten sind moderne Datenbanken und Systeme. Ohne sie laufen Unternehmen Gefahr, ihre IT-Infrastruktur zu überlasten – in diesem Fall können sie die Daten nur langsam oder überhaupt nicht verarbeiten.

Warum auch Stadtwerke und ihre Kunden von Submetering profitieren

Insbesondere Stadtwerke können sich mit Submetering ein weiteres Geschäftsfeld aufbauen. Im Gegensatz zu privaten Anbietern haben sie einen Vorteil: Sie kennen nicht nur die energiewirtschaftlichen Prozesse außerordentlich gut, sondern verfügen bereits über Geschäftsbeziehungen zu privaten Haushalten und der Immobilienwirtschaft.

In den meisten Fällen sind nämlich die Stadtwerke die bisherigen Messstellenbetreiber und können ihren Kunden mit Submetering eine neue Dienstleistung anbieten. Gerade, dass Stadtwerke die Abrechnung erleichtern, passt zu einem neuen Trend: Denn im Zeitalter der Digitalisierung stellen sie sich nicht mehr bloß als reine Energieversorger auf – sondern auch als Service-Dienstleister.

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Submetering folgt dem digitalen Trend

Die Digitalisierung wälzt die Energiebranche gerade um. Submetering gehört in eine Reihe von vielseitigen neuen Angeboten, die durch den technologischen Fortschritt in den vergangenen Jahren entstanden sind.

Mit dem Smart Meter Stromfresser entdecken

Unternehmen und Privathaushalte können inzwischen nicht nur ihre Abrechnung automatisiert erstellen lassen – sondern auch Stromfresser ausfindig machen. Möglich wird das durch ein intelligentes Messstellensystem: Dem Smart Meter.

Das Smart Meter ist imstande, den Verbrauch und die Zufuhr elektrischer Energie in einem Unternehmen oder Privathaushalt zu messen und zu steuern. Nutzer erkennen dabei genau, zu welchem Zeitpunkt welches Gerät welche Menge an Strom verbraucht.

Auch Messstellenbetreiber und Energiedienstleister profitieren von diesem System. Mit den anfallenden Daten können sie ihr Netz- und Lastenmanagement optimieren.

Smarte Anlagen: Mehr Effizienz und weniger Energieverbrauch

In den letzten Jahren sind immer mehr Geräte auf den Markt gekommen, die sich untereinander vernetzen können. Privatnutzer können zum Beispiel ihre Heizung mit dem Internet vernetzen und über eine App einsehen, ob sie an ist. Weitere Beispiele sind intelligente Lautsprecher, die mit anderen Geräten vernetzt sind und die akustischen Anweisungen ihrer Nutzer umsetzen können. So lassen sich Lautsprecher wie der Echo Dot mit Lampen verbinden: Sobald ein Nutzer die Anweisung ausspricht, die Lampen einzuschalten, gehen diese an.

Eine solche Vernetzung hilft auch Unternehmen. Sie vernetzen zum Beispiel immer mehr Anlagen untereinander und verbessern dadurch ihre Prozesse. Die Vernetzung von Anlagen ist auch deshalb so effektiv, weil Mitarbeiter sie über eine Software besser überwachen können. Sie sehen dadurch zum Beispiel auch den aktuellen Energieverbrauch.

Fazit

Submetering ist eine Technologie, mit der Energiebetreiber den Energieverbrauch automatisiert ablesen können. Privathaushalte, Vermieter und Unternehmen können sich das Auslesen des Stromzählers dadurch sparen. In der Regel kümmern sich Submetering-Anbieter auch um die Abrechnung der Energie-Kosten, sodass Unternehmen und Vermietern viel Verwaltungsarbeit wegfällt.

Neben geringeren Verwaltungskosten haben insbesondere Unternehmen einen weiteren Vorteil: Denn mit der Abrechnung erhalten sie auch die Verbrauchsdaten ihrer einzelnen Stromzähler. Hierdurch können sie analysieren, welche Unternehmensbereiche besonders viel Energie verbrauchen und haben eine solide Informationsgrundlage, um entsprechende Prozesse zu optimieren.

Auch für Stadtwerke ist Submetering attraktiv: Mit der Technologie können sie ihren Kunden eine genaue Energieabrechnung erstellen, ohne dass diese vorher ihre Zähler auslesen müssen. Damit stärken sie vor allem ihre Rolle als Service-Dienstleister.

Lena Stieghorst

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Christian Jäger

Christian Jäger

Jeden Tag besser werden - daraus ziehe ich eine große Motivation. Ich brenne dafür, neue Strategien und Technologien kennen zu lernen und Projekte zum Erfolg zu führen. Das Wissen, welches ich jeden Tag erlange, gebe ich mit Begeisterung an andere Menschen weiter.

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